>> Langoth
bio: Following the two delicious preview 12 inches « Droit Devant » (SR022) and « Scatwalk » (SR026) Langoth´s full length debut album « Sentimental Cooking » (SR028) is now ready to go for your listening pleasure. The Langoth project has it’s origins in laidback music and cooking sessions. Friends and fellow musicians came together to dine and jam at Michael Langoth´s place, where the recording studio and the kitchen are wall to wall. After recording these sessions it was Michael’s turn to mix those lovely ingredients back together. The chef de cuisine himself tackled this challenge being the one to handle it with ease and passion. Now we have got a well done 5 star deluxe menu ready to serve! The making of « Sentimental Cooking » can be compared to an improvised cooking session. « Making loop-based music is like creative freestyle cooking. It’s much more about unconscious scanning than conscious planning» says Michael Langoth referring to the evolution process of this album. The album lives from the vital exchange of sounds and ideas. Features from new and rising voices like Melinda Stoika and Kristina Fogg and outstanding musical achievements from Walter Hollinetz (sax) or Albert Winkler (guit) are exotic spices making this gala banquet even more tasteful. Enjoy this exquisite eleven-course dinner. Bon Appetit !
Featured musicians on the album “Sentimental Cooking” (SR028/2) :
Michael Langoth (keyboards, sax, akkordeon, bass & drums); Melinda Stoika (vocals); Kristina Fogg (vocals); Walter Hollinetz (saxophone); Albert Winkler (guitar); Philip Grohs (guitar); Thierry Robert (percussion & additional sound effects); Georg Aschenfeld (percussion); Leo Hemetsberger (drums)
- The evolutionprocess of “Sentimental Cooking” (in german) :
Sentimental cooking
Making loop-based music is like creative cooking: much more inconscious scanning than conscious planning.
Der Entstehungsprozess dieses Albums ist für mich mit einer bestimmten Art von Kochen vergleichbar, die ich liebe und mit der ich mich intensiv beschäftige. Ich nenne es Freestyle-Kochen - improvisierendes Kochen, wo zwar der ungefähre Stil der Speise am Anfang klar ist, jedoch der Weg zum Ziel von Zufall, Experiment und einem Gefühl für Balance bestimmt wird. Laufendes Abschmecken und ein starkes Vertrauen auf die eigene Intuition steuern die Proportionen des Geschmacks. Dabei bewegt man sich von der Einfachheit zu hoher Komplexität, verbindet eklektizistisch verschiedene kulinarische Vorstellungswelten und Kochstile, kombiniert neu und verlässt sich ganz auf sein Gespür. Die Kunst besteht darin, im richtigen Augenblick aufzuhören.
Die Arbeit an sentimental cooking gestaltete sich ähnlich. Zu Beginn hatte ich nicht einmal beabsichtigt, ein Album zu produzieren. Ich spielte mit einer Software die es erlaubt, unglaubliche Mengen von audio-files in real-time miteinander abzugleichen. Ich konnte beliebige Zutaten zusammenmischen und sofort abschmecken. Anders als früher vermied ich es, auf ein Ziel hinzuarbeiten, sondern verließ mich auf Zufall und Intuition, statt auf Planung und Konstruktion. Die Tracks von Melinda Stoika und Kristina Fogg etwa entstanden spontan, während die Sängerinnen zum ersten mal den jeweiligen Intrumental-Track hörten. Ihr Material wurde wieder zerschnitten, neu „umgerührt“ und montiert. Es gab kein Konzept, keine bestimmte Vorstellung von Sounds, keinen beabsichtigten Stil, es sollte nur gut gekochte Musik werden – das war wichtig. Es gibt Tracks auf diesem Album, die mit sehr wenigen und einfachen Zutaten auskommen, während andere aus sehr vielen „flavours“ zusammengemischt sind, manche von ihnen so leise, dass sie gar nicht bewusst wahrgenommen werden können.
Der planerische Aspekt, der Musikproduktionen früher beherrschte, ist bei dieser Form kreativen Arbeitens fast überflüssig geworden. Zwar war Musik immer schon das gleichzeitige Erklingen von verschiedenen Stimmen und Instrumenten, aber unter dem Diktat der Komposition. Selbst die Improvisation im Jazz war meist strengen harmonischen Spielregeln unterworfen. Mit dem Einzug des Samples in die Musikkultur hat sich vieles verändert. Das musizierende Ensemble wurde durch Loops und Sequenzer ersetzt.
Früher war die Musik wie Architektur, sorgfältig bis ins Detail geplant und konstruiert, seit Erfindung von Sequencer und Sampler ist sie wie Kochen, intuitiv gemischt, stark zufallsabhängig und nicht wirklich wiederholbar. Wie Kochen ist sie wie intuitives Surfen durch den Zufall, ein Auswählen und Verwerfen von Kombinationsmöglichkeiten, gepaart mit dem Background einer gewissen Erfahrung und erlebter Kenntnis der Materie.
Samples sind wie die Zutaten beim Kochen, man besorgt sie sich am Markt oder stellt sie selbst in Eigenbau her, probiert verschiedene Zusammenstellungen aus und kostet, ob die Mischung schmeckt. Damit bricht auch die Vorstellung zusammen, dass Musik eine Abfolge von benennbaren Noten ist, sie wird vielmehr zu einem Gemisch aus Sounds, die Geräusch, Instrument oder auch Sprache sein können.
Diese Produktionsform von Musik könnte eine einsame Angelegenheit werden, denn Musiker sind dazu eigentlich nicht mehr notwendig. Doch der gesamte Entstehungsprozeß von sentimental cooking war immer von lebendigem Austausch in kulinarischer Atmosphäre begleitet. Erst wurde gekocht und gegessen, dann wurden Tracks oder Loops eingespielt, selbst bei strategischen Besprechungen oder Vertragsverhandlungen wurde gegessen, nie im Restaurant, sondern immer bei mir zuhause, denn Küche und Tonstudio liegen auch räumlich nebeneinander.